Paul Bulss (1847-1902)

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Paul Bulss (1847-1902).

  • Profession: Baritone.
  • Relation to Mahler: Worked with Gustav Mahler.
  • Correspondence with Mahler:
  • Born: 19-12-1847 Rittergut Birkholz, Westprignitz, Germany.
  • Died: 19-03-1902 Temesvar (Timosoara), Romania.
  • Buried: Unknown.
  1. 1885 Concert Kassel 29-06-1885.
  2. 1893 Concert Hamburg 27-10-1893 – Symphony No. 1, Des Knaben Wunderhorn (Premieres).
  3. 1893 Concert Wiesbaden 17-11-1893 – Des Knaben Wunderhorn.

Bulss, Sohn eines Rittergutbesitzers, wurde von seinem Gesangslehrer Ferdinand Möhring am Neuruppiner Gymnasium entdeckt. Je mehr sich Bulß Stimme entwickelte, desto größere Neigung empfand er für die Gesangskunst und entschloss sich der Bühnenkarriere zu widmen. Bevor er jedoch den ersten entscheidenden Schritt auf die Bretter trat, nahm er zuerst Unterricht bei Eduard Mantius und Professor Gustav Engel in Wien und später bei Emil Götze in Leipzig.

Von so trefflichen Meister ausgebildet, wagte er 1866 sein erstes Debüt als „Zar“ in Zar und Zimmermann am Stadttheater in Lübeck. Er gefiel und blieb anderthalb Jahre in dem Verband dieses Institutes, wo er sich die nötige Bühnenroutine aneignete, und ihm auch Gelegenheit gegeben wurde, sich ein kleines Repertoire zu schaffen. Dann kam für je eine Saison nach Lübeck und Köln, bevor er ans Hoftheater in Kassel wechselte, wo er fünf Jahre in erster Stellung künstlerisch tätig war, sein Repertoire erweiterte und bereits zu den Stützen des Instituts zählte. Von Kassel aus trat er im Leipziger Gewandhause auf uns sein erstes Debüt als Konzertsänger fiel so günstig aus, dass ihm seither zahlreiche Konzerteinladungen von nah und fern zu teil wurden.

Nachdem er noch einige erfolgreiche Gastspiele (Herbst 1875 auch in Dresden) absolviert hatte, debütierte er am 1. August 1876 als „Fliegender Holländer“ am Hoftheater von Dresden, und verstand es, sich daselbst nicht nur in die Gunst des Publikums zu singen, sondern auch die Anerkennung des Königs Albert von Sachsen zu erringen, der ihn schon nach dreijähriger Wirksamkeit zum Königlichen Kammersänger ernannte.

Schon während seiner Tätigkeit in Dresden hatte er wiederholt Gelegenheit, unter den größten Ovationen am Hoftheater in Berlin zu gastieren. Immer wieder erhielt er Engagementanträge dahin, bis er endlich im Jahre 1889 diesen verlockenden Rufen Folge leistete und in den Verband des Königlichen Opernhauses in Berlin trat.

Aus der längeren Reihe seiner hervorragenden Leistungen wie „Luna“, „Hans Heiling“, „Fra Diavolo“, „Don Juan“, „Troubadour“, „Holländer“, „Wolfram“ etc. seien vor allem zwei Rollen erwähnt, die Bulß kreiert hat, und zwar „Tonio“ in Ruggero Leoncavallos Bajazzo und „Don Quichote“ in der gleichnamigen Oper von Wilhelm Kienzl.

Gastspielreisen führten ihn nach Österreich, Holland, in die Schweiz, Russland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Auf einer Konzertreise durch Ungarn begriffen, starb er an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich auf der Fahrt durch eine Erkältung zugezogen hatte.

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Er war Schüler von Eduard Mantius in Berlin, von Gustav Engel in Wien und von Emil Götze in Leipzig. 1868 fand sein Debüt am Stadttheater von Lübeck in der Partie des Zaren in ‘Zar und Zimmermann’ von Lortzing statt. 1869-70 war er am Opernhaus von Köln, 1870-76 am Hoftheater von Kassel engagiert. Nachdem er bei einem Leipziger Gewandhauskonzert Aufsehen erregt hatte, wurde er 1876 an die Hofoper von Dresden berufen, der er bis 1889 angehörte. Nach einem Gastspiel an der Hofoper Berlin wurde er 1889 Mitglied dieses Hauses, an dem er bis zum Ende seiner Bühnentätigkeit 1901 wirkte.

Hier gehörte er am 4.5.1895 als Johannes Freudhofer zum Ensemble der Uraufführung der Oper ‘Der Evangelimann’ von Wilhelm Kienzl. Am gleichen Haus sang er am 8.11.1898 auch in der Uraufführung einer weiteren Oper von Kienzl, ‘Don Quixote’, die Titelrolle, 1891 in der Uraufführung der Oper ‘Hiarne’ von Ingeborg von Bronsart, 1892 in der Uraufführung der Oper ‘Genesius’ von Felix von Weingartner den Kaiser Diocletian, 1897 in der von Victor Hansmanns ‘Enoch Arden’. Er war auch 1892 der Tonio in der Berliner Erstaufführung des ‘Bajazzo’ von Leoncavallo; 1894 sang er dort den Lorenzo de’Medici in der deutschen Erstaufführung einer weiteren Oper von Leoncavallo, ‘I Medici’, bereits 1889 den Barnaba in der Berliner Premiere von ‘La Gioconda’ von Ponchielli, 1890 den Jago in der von Verdis ‘Othello’, 1895 den Brian de Bois Guilbert in der deutschen Erstaufführung der Oper ‘Ivanhoe’ von Arthur Sullivan, 1899 den Frank in der Premiere der ‘Fledermaus’ an der Berliner Hofoper.

1893 wirkte er am Hoftheater von Gotha in der Uraufführung der Oper ‘Die Rose von Pontevedra’ von Josef Foerster mit. Weitere Hauptrollen in seinem weit gespannten Repertoire waren der Titelheld in ‘Hans Heiling’ von Marschner, der Ruthwen in dessen Oper ‘Der Vampyr’, der Titelheld in ‘Zampa’ von Hérold, der Graf in ‘Figaros Hochzeit’, der Werner Kirchhofer im ‘Trompeter von Säckingen’ von V.Nessler, der Hunold in dessen ‘Rattenfänger von Hameln’, der Figaro im ‘Barbier von Sevilla’, der Alfio in ‘Cavalleria rusticana’, der Graf Luna im ‘Troubadour’, der Don Giovanni, der Fliegende Holländer, der Wolfram im ‘Tannhäuser’ und der Escamillo in ‘Carmen’.

Er entfaltete im Ablauf seiner Karriere eine umfangreiche Gastiertätigkeit; so sang er 1878-89 mehrfach an der Wiener Hofoper, 1896 in St Petersburg und Moskau, u.a. bei den Krönungsfeierlichkeiten für Zar Nikolaus II., weiter an den Opernhäusern von Leipzig und Frankfurt a.M., an den Stadttheatern von Hamburg, Bremen und Graz, an den Hoftheatern von Wiesbaden und Mannheim, am Deutschen Theater Prag, an den Opernhäusern von Brünn (Brno) und Riga und an der Berliner Kroll-Oper. Er gastierte auch in Holland, in Dänemark, Schweden und Norwegen, in Ungarn und in der Schweiz.

Er war neben seinem Wirken auf der Bühne ein gefeierter Konzert- und vor allem Liedersänger. So sang er 1893 in Hamburg einige Lieder aus ‘Des Knaben Wunderhorn’ von Gustav Mahler in deren Uraufführung. Seit 1901 trat er nur noch im Konzertsaal auf, starb aber bereits im folgenden Jahr.

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